11 September 2006

von weckern an ganz besonderen tagen

so, daruman ist in riobamba, ecuador angekommen. ein grund für seine expressrückreise war ja dieser schienenbus, der eben nur sonntags um sieben uhr morgens von hier nach alausí und zur nariz del diablo fährt. ein echtes erlebnis, wenn man bereits um halb sechs am bahnsteig steht und sich einen platz auf dem dach ergattert.

nun, daruman ist ja seit samstag, wir können es hier verkünden, wieder alleine unterwegs. seine treue reisepartnerin (ehemals lieblingsschneefrau) muss sich jetzt nämlich als touristenführerin für ihre eltern betätigen. so ganz auf sich gestellt in riobamba hat daruman nicht nur ihre gesellschaft vermissen gelernt sonder auch ihren eigenwilligen, aber zuverlässigen reisewecker, den einzigen zeitmesser im gemeinsamen gepäck (seit darumans taschenuhr vor acht wochen bei der isla de la plata baden ging). in aller eile und vorsorge besorgte er sich noch in loja einen eigenen. im ähnlichen design, blaues gehäuse, analog. so weit so gut.

wenn man in südamerika reist, gibt es gewisse tage, da macht die verdauung pause. meistens ist es weder besonders sinnvoll nach den gründen zu fragen (hast was schlechtes gegessen, trottel!), noch muss man deswegen gleich mit antibiotika einfahren. wie gesagt, meistens dauern diese ups-können-wir-ein-WC-suchen-abschnitte nur einige tage - unser körper weiss ziemlich genau, wie lange er rauslassen kann, ohne das wir vertrocknen (joghurt ist ein heilmittel und toni ein pharmakonzern, habt ihr gewusst?)
daruman will sich hier nicht beklagen, im gegensatz zu anderen leuten musste er bisher nur etwa fünf dieser ganz besonderen tage zählen. allerdings ist es wichtig zu wissen, dass jener samstag, an dem daruman nach 11 stunden busfahrt (letzte etappe ab loja, 270 km) abends um sieben in riobamba ankam, so ein besonderer tag war. ein hotel war zum glück schnell gefunden, der fahrschein für die bahnfahrt am nächsten morgen konnte er sich auch schon besorgen, nur essen mochte daruman nichts - die hälfte der busfahrt war ihm sowieso schlecht gewesen. so verzog er sich mit einigen litern wasser auf sein zimmer, stellte den NEUEN wecker vorsorglich auf 0515 und legte sich schlafen, erschöpft, doch glücklich, rechtzeitig für die schienenbusfahrt in riobamba angekommen su sein.

sonntag morgen, daruman wacht auf, schaut mal auf die uhr, ah gut, erst vor vier, weiterschlafen. dann wacht er auf und denkt, komisch, immer noch vor vier, nur so kurz eingenickt...? beim dritten halberwachen läuten dann ganz weit hinten im bewusstsein die alarmglocken, weil man auch sonst im hotel schon geräusche hört, die wie aufbrechenden touristen klingen...
aber mal ehrlich: hättet ihr am sonntag morgen nach einer sechstägigen reise ueber 2420 kilometer, während der ihr 73 stunden im bus verbracht habt, auf anhieb gemerkt, dass euer NEUER wecker aus irgendwelchen unerklärlichen gründen um 03:50 stehen geblieben ist, obwohl das uhrwerk noch tickt?

es war dann nicht so schlimm. daruman hat den zug nicht verpasst, nur für den platz auf dem dach war es zu spät. und die erste hälfte der reise war eh recht regnerisch. aber trotztdem, diese 73 stunden im bus, und dann so was...

dem wecker geht es gut, er verhält sich seither ohne tadel und hat daruman heute pünktlich um 10 uhr geweckt.

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1 Comments:

Anonymous Anonym said...

ja, die wecker... aso mine haet sich raecht guet beno, bis jetze haeter dfamilie emel nonie zu unguentschige ziite gstoert... allerdings hanen aber au eifach amel mitgno zum kaes risiko ii ga;)
dini ehemals treui reisepartnerin, etze treui darman leserin, m.

Donnerstag, 14 September, 2006  

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