02 April 2009

Prosagedicht nach H.C. Artmann

Auf dem Weg zum Garten traf ich die beiden Liebenden.

Frierend saßen sie auf den Stufen des schwarzen Pavillons.

Der Junge bat mich schüchtern um Feuer und Zigaretten.

Das Mädchen blickte mich durch trauerschwere Wimpern trotzig an.

Weiter stapfte ich zum tief verschneiten Rosenstrauch beim Tor.

Die dornigen Ranken kratzten ewig an dem kalten Stein.

Ob die junge Liebe nach dem Winter wieder brennt?

Ob die alten Ranken im Frühling wieder Knospen tragen?

Da ein schriller Schrei verzweifelt dort woher ich kam.

Eine Rauchwolke verdeckt jetzt die Spitze des chinesischen Turms.

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1 Comments:

Blogger irgendwer said...

Wer den Künstler aus dem Jenseits im Orignalton lauschen will kann das hier tun.

Sein durchgeknallter Großneffe ist noch im diesseits aktiv. Genie und oder Wahnsinn sind vererblich

Mittwoch, 21 Oktober, 2009  

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